Tai-Chi-Chuan

Was ist Tai-Chi?

Tai-Chi-Chuan (太極拳 – taiji ist das Konzept des Wechselspiels von Yin und Yang, quán ist die Faust), auch oft Taijiquan, Schattenboxen oder abgekürzt Tai-Chi genannt, ist eine chinesische Kampfkunst und ist damit genaugenommen auch Kung-Fu.

Tai-Chi gehört zu den inneren Kampfkünsten (內家拳術) und wird deswegen oft von Kung-Fu unterschieden, das dann die härteren äußeren Kampfkünste bezeichnet. Wie viele inneren Kampfkünste beruht Tai-Chi auf der daoistischen Philosophie und basiert auf dem Konzept des Qi.

Die Bewegungen des Tai-Chi sind weich, locker und fließend. Sie werden in verschiedenen Geschwindigkeiten trainiert – teils auch extrem langsam und meditativ. In der Kampfanwendung kontert Tai-Chi nicht mit harten Abwehrtechniken, sondern leitet die Kraft des Gegners um, um sie gegen ihn selbst zu richten.

Tai-Chi kann bis ins hohe Alter praktiziert werden. Darüber hinaus wird Tai-Chi heute oft auch als reiner Gesundheitssport betrieben. Klinische Untersuchen haben gezeigt, dass Tai-Chi positive Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit hat, wie etwa auf das Immunsystem, Herz-Kreislaufsystem und Schmerzempfinden.

Die Geschichte des Tai-Chi

Wie andere chinesischen Kampfkünste wurde Tai-Chi zunächst in Familienverbänden praktiziert. Es gibt heute fünf Hauptstile, die nach den jeweiligen Familien benannt sind. Diese Stile sind in ihrer Philosophie und ihren Grundprinzipien eng verwandt, unterscheiden sich aber in ihrem Trainingsansatz und zum Teil in der Ausführung der Bewegungen. Der älteste Tai-Chi-Stil entstammt der Familie Chen und wurde um 1600 zu Formen vereint. Der heute am weitesten verbreitete Stil ist der Yang-Stil, der etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Yang Luchan begründet wurde.

Tai-Chi des VõĐạoViệtNam

Das Tai-Chi unserer Schule ist an den Yang-Stils angelehnt. Darüber hinaus hat unser Stil aber auch viele eigene Formen, die man meist zum Beispiel am vietnamesischen Namen für Tai-Chi-Chuan erkennt: Thái Cực Quyền.

Kursinhalte

Anfänger erlernen zunächst eine Kurzform, die ein grundlegendes Verständnis für die Bewegungen und die Prinzipien des Tai-Chi-Chuan vermittelt.
Fortgeschrittene Schüler praktizieren längere und komplexere waffenlose Formen sowie Waffenformen und -techniken.
In Partnerübungen werden die Kampfanwendungen der in den Formen erlernten Techniken vertieft.